Der Richterstuhl Christi und das Gericht vor dem weißen Thron

 

Der Richterstuhl Christi und das Gericht vor dem weißen Thron

In der Bibel werden unterschiedliche Gerichte beschrieben, so dass die beiden Bibelverse Johannes 5, 24  (Jesus spricht: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod ins Leben übergegangen) und 2. Korinther 5, 10 (Paulus sagt: Wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden) sich nicht widersprechen.

Unser Herr Jesus Christus, der für uns am Kreuz starb, hat vom Vater das Gericht in die Hand bekommen und ist der große Richter (Johannes 5, 22: er hat dem Sohn das ganze Gericht gegeben).

Wir als Christen werden also alle einmal vor dem Richterstuhl Christi stehen, um die Bewertung unserer Werke zu empfangen, wenn wir in die Herrlichkeit des kommenden Zeitalters eintreten. Ja, wir sind durch Glauben gerecht gesprochen und brauchen keine Angst vor Verdammnis zu haben aber Jesus Christus wird unsere Taten analysieren und beurteilen.

Der Richterstuhl Christi ( 2. Korinther 5, 10-20)

2 Korinther 5, 10: „Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden…..“

Das griech. Wort für Richterstuhl ist bema was eine erhöhte Plattform ist von wo aus ein Sprecher zu einer Versammlung von Menschen sprach. Bema bezieht sich in der Regel auf ein Gericht, ein Tribunal, einen Platz auf dem der Richter sitzt. Bei den Olympischen Spielen in Griechenland gab es auch einen bema, aber dieser diente dazu die Belohnung für die Sportler festzulegen. Es ist zu beachten, dass nur Gewinner vor diesem bema standen. Wenn du es zum Richterstuhl Jesu schaffst, dann bist du ein Gewinner, es bedeutet, dass du errettet wurdest und erlöst und dass du die Ewigkeit mit Jesus verbringen wirst. Für die Gewinner gab es verschiedene Belohnungen. Es gibt zwei Dinge in der Bibel die genannt werden, die für jeden Menschen gelten: wir werden alle einmal sterben und wir werden alle zu Gottes Gericht erscheinen – ob vor dem Richterstuhl Jesu oder vor dem weißen Thron. (Hebräer 9, 27). Paulus sagt, dass wir für das, was wir in unserem Leben getan haben (er spricht also von Taten, von Handlungen) beurteilt werden vor dem Richterstuhl Jesu (Hebräer 9, 27 ff). Die Worte sei es gut oder böse bezeichnet hier keine Sünden, denn Gott hat uns unsere Sünden vergeben und holt sie nicht wieder hervor. Die Worte meinen wörtlich übersetzt nützlich oder wertlos. Dies ist ein wichtiger Punkt. Du kannst errettet sein und dir kann auch vergeben worden sein, aber du lebst für nutzlose Dinge. Es ist so einfach sich in den alltäglichen Sorgen, Verpflichtungen und Aktivitäten zu verfangen. Eines Tages werden wir Rechenschaft darüber abgeben müssen. Wir werden Rechenschaft darüber abgeben müssen, wie wir in diesem Leben als Christ gelebt haben. Wir müssen unterscheiden, wenn es um unsere Erlösung geht, dann geht es nicht um unsere Taten aber wenn es um den ewigen Lohn geht, dann geht es sehr wohl um unsere Taten. Einige werden eine höhere Position haben als andere. Vielleicht findest du das ungerecht, aber bedenke bsp. Mutter Theresa, die ihr ganzes Leben lang sich für arme und hilflose Menschen eingesetzt hat und den gleichen Lohn erhalten würde wie der Typ Christ, der sein ganzes Leben lang auf der Couch sitzt und X-Box spielt. Das wäre ungerecht und Gott ist immer gerecht.

Aber wie sehen diese Belohnungen konkret aus? Und wann werden die Gläubigen vor dem Richterstuhl Jesu stehen?

Wann werden die Gläubigen vor dem Richterstuhl Jesu stehen?

Obwohl die Bibel keinen genauen Zeitpunkt erwähnt, glauben die meisten Christen, dass dies nach der Entrückung der Fall ist. Klar ist, dass Jesus der Richter ist. Joh. 5, 27. Wir werden mit einem verherrlichten Leib vor dem Richterstuhl stehen. Phil. 3, 21. Wir müssen uns auch nicht fürchten, weil wir keine Strafe fürchten müssen. 1. Kor. 4,5 beschreibt was passieren wird vor dem Richterstuhl. Wir werden weder gerichtet, noch empfangen wir Vergeltung für das Böse, das wir getan haben., sondern wir werden offenbar werden. Unser ganzes Leben wird uns aus einer göttlichen Sicht vorgestellt werden. Alle verborgenen Überlegungen unseres Herzens werden offenbar Auch alle Beweggründe, die uns zu einem Dienst für den Herrn geleitet haben mögen, werden bloßgestellt. Ob schlechte Beweggründe dahinter standen wie Selbstsucht, Eigenliebe, Hochmut, Geltungsbedürfnis oder ob es wahre Hingabe, Gehorsam und Liebe zum Herrn waren. In Römer 14, 10-12 weist Paulus daraufhin, dass es ein solches Gericht geben wird. In 2. Korinther 5,10 wird beschrieben was beurteilt wird. Nicht die Sünden des Gläubigen, sondern welchen Lohn der Gläubige für seine Taten erhält. 1. Kor. 3, 10-15 gibt eine ausführliche Beschreibung dieses Gerichtes. In den Versen 10-11 macht Paulus deutlich, dass es um die Werke der Gläubigen geht. Es geht jedoch nicht um die Quantität, sondern um die Qualität, d.h. es wird nicht bewertet wie viel Silber, Gold, Edelsteine, Holz oder Stroh verwendet wurde, sondern ob es Silber, Gold, Edelsteine waren oder nur Holz oder Stroh. Letztlich wird bewertet, ob der Glaubende dem Willen Gottes entsprach oder nicht. Wenn ein Glaubender den Willen Gottes tut, seinen Geboten gehorcht und treu den Dienst verrichtet, für den er von Gott geistliche Gaben erhalten hat, dann baut er auf dem Fundament von Gold, Silber, Edelsteine auf. Aber wenn er dabei versagt, dann baut er mit Holz, Stroh und Stoppeln. Vers 13 nennt das Feuer als Mittel der Prüfung. Wenn Feuer an Holz, Stroh oder Stoppeln kommt bleibt nur Asche übrig. Aber wenn Gold, Silber, Edelsteine ins Feuer geraten, dann werden sie geläutert. So werden einige Glaubende erleben, dass ihre Werke verbrennen und andere werden die ihren geläutert wiederfinden. In den Versen 14-15 werden die Prüfungsergebnisse beschrieben. Vers 14 sagt, dass diejenigen die ihre Werke geläutert wiederfinden einen Lohn erhalten werden. Über die Art der Belohnung wird hier nichts gesagt, aber andere Stellen geben deutliche Hinweise: es werden Kronen sein. In der griech. Sprache gibt es zwei Begriffe für das Wort Krone. Das „Diadem“ ist die Königskrone, die Krone des Herrschers. Diese Krone trägt Christus. Das andere Wort heißt stephanos und bezieht sich auf Kranz oder Krone, die ein Sieger erhält, der einen Kampf oder Lauf gewonnen hat. Solche Kronen bzw. Kränze erhalten die Glaubenden, weil sie vor dem Richterstuhl Christi bestanden haben. In der Bibel werden 5 derartige Kronen/Kränze erwähnt.

In 1. Korinther 9, 24-25 geht es um die unvergängliche Krone:

„Wisst ihr nicht, dass die, welche in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber einer den Preis empfängt? Lauft so, dass ihr ihn erlangt! Jeder aber, der kämpft, ist enthaltsam in allem; jene freilich, damit sie einen vergänglichen Siegeskranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen.“ 

Dieser Kranz wird denjenigen verliehen, die sich selbst in Zucht halten, den Kampf des Christenlebens durchstehen und schließlich Sieger werden. Sie sind es, die den Sieg über den alten Menschen, die sündige Natur errungen haben. Sie haben gelernt, dem Geist Gottes in ihrem Leben die Herrschaft zu überlassen.

Von einer zweiten Krone, der Krone des Ruhms spricht 1. Thess. 2,19: „Denn wer ist unsere Hoffnung oder Freude oder Ruhmeskranz – nicht auch Ihr?“

Diese Krone wird denen verliehen, die Menschen für Jesus gewonnen haben. Sie verkündigen als Prediger und Zeugen die Frohe Botschaft von Jesus Christus und erleben, dass als Lohn dieser Arbeit Menschen zu Jesus Christus und in seine Nachfolge kommen.

Die dritte Krone ist die Krone der Gerechtigkeit und sie wird in 2. Tim. 4, 7-8 erwähnt: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt, fortan liegt mir bereit der Siegeskranz der Gerechtigkeit, den der Herr, der gerechte Richter, mir (als Belohnung) geben wird an jenem Tag; nicht allein aber mir, sondern auch allen, die sein Erscheinen liebgewonnen haben.“  Diese Krone ist für diejenigen bestimmt, die in der Lehre und im Leben trotz widriger Umstände den Glauben bewahrt haben. Sie wird denen gegeben, die „seine Erscheinung liebhaben“, die auf die Wiederkunft Christi warten. In einem Leben, das mit der Botschaft des Neuen Testaments im Einklang steht, wird auch mit der baldigen Wiederkunft des Herrn gerechnet.

Eine vierte Krone wird Krone des Lebens genannt und an zwei Stellen erwähnt. In Jakobus 1, 12: „Glückselig der Mann, der die Versuchung erduldet! Denn nachdem er bewährt ist, wird er den Siegeskranz des Lebens empfangen, den der Herr denen verheißen hat, die ihn lieben.  ist es eine Krone für die, die Anfechtungen erdulden. In Offenbarung 2,10: „….seit treu bis zum Tod! Und ich werde dir den Siegeskranz des Lebens geben, wird sie denen verheißen, die für ihren Glauben den Märtyrertod erleiden.

Die fünfte und letzte Krone ist der Ehrenkranz bzw. Siegeskranz der Herrlichkeit

in 1. Petr. 5, 2-4: „Hütet die Herde Gottes, die bei euch ist, nicht aus Zwang, sondern freiwillig, Gott gemäß, auch nicht aus schändlicher Gewinnsucht, sondern bereitwillig, nicht als die, die über ihren Bereich herrschen, sondern indem ihr Vorbilder der Herde werdet! Und wenn der Oberhirte offenbar geworden ist, so werdet ihr den unverwelklichen Siegeskranz der Herrlichkeit empfangen.“

Das ist die Krone für solche, die die Herde Gottes treu geweidet haben – die Pastoren, Ältesten und andere, die die Schafe mit der Milch und der festen Speise des Wortes Gottes versorgt haben.

Die Kronen geben darüber Auskunft, welchen Grad von Vollmacht und Autorität Christen während des messianischen Reiches besitzen werden. Die einzelnen Glaubenden werden verschiedene Ehren- und Machtstellungen innehaben. In der Ewigkeit werden dann alle Glaubenden gleich sein. Was aus denen wird, die mit Holz, Stroh oder Stoppeln gebaut haben wird in 1. Korinther 3, 15 gesagt: sie werden durch das Feuer Verlust erleiden. Der Verlust betrifft aber nur die Belohnung und die Stellung. Sie verlieren aber nicht ihr Heil, d.h. sie bleiben errettet. Das wird ausdrücklich hinzugefügt. Schließlich beruht das Heil auf der Gnade durch Glauben und nicht durch Werke.

Bei der Belohnung – und das wird von den Gläubigen kontrovers diskutiert – geht es dabei um die Verwaltung im 1000-jährigen Reich (siehe Lukas 19, 17). Im Vaterhaus gibt es keine Unterschiede zwischen den Gläubigen, aber im 1000-jährigen Reich schon. Einige andere Gläubige meinen, dass diese Belohnung auch in der Ewigkeit gelte.

Der Richterstuhl hat nicht nur Auswirkungen auf unser Leben hier auf der Erde. Die Folgen werden auch im Himmel sichtbar werden. Wenn unser Leben vor dem Richterstuhl offenbar geworden ist, werden wir einerseits ein weit größeres Bewusstsein von der Sündhaftigkeit und Verderbtheit des Menschen haben, die auch uns einst kennzeichnete. Andererseits werden uns der Reichtum seiner Gnade sowie die Erlösung durch sein Blut weitaus größer werden als hier auf der Erde. Dies führt uns dazu, den Vater und den Sohn mehr zu lieben und ihnen zu danken für das, was uns geschenkt worden ist. Wenn seine Gnade vor uns steht, werden wir anbetend niederfallen, unsere Kronen vor Ihm niederwerfen und Ihm alle Ehre und Herrlichkeit geben, deren Er allein würdig ist.

Das Gericht vor dem weißen Thron (Offenbarung 20, 11-15)

Die Schrift lehrt uns, dass eines Tages alle Toten auferstehen werden, die Gläubigen und die Ungläubigen und dass sie alle gerichtet werden. Diejenigen die niemals das von Gott angebotene Geschenk der Erlösung in Jesus Christus für sich annehmen, werden eine spezielle Auferstehung zur Verdammnis erleben. Sie erscheinen vor dem großen weißen Thron und werden für ihre bösen Taten gerichtet und in den Feuersee geworfen (Offenbarung 20, 13-15). Als gläubiger Christ brauchst du nicht vor dem weißen Thron zu erscheinen. Wenn du dein Leben Jesus gegeben hast, dann wäscht sein Blut dich rein. (Römer 8, 1: Also gibt es jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind).

Ein Beitrag von Birgit, 16.10. 2023


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